~LEBEN~

Wie Axthiebe trafen die Trümmer eine der Eichen und spalteten sie. Ziegelstücke zerkratzten Evies Gesicht. Sie blutete. Hatte er gerade sie angegriffen? Obwohl sie einen Nichtangriffspackt vorgeschlagen hatte?
Er hatte die Herrscherin angegriffen? Sie schreit auf vor Zorn. Ihre blonden Haare wurden rot und flogen in ihr Gesicht, ihre Hände begannen, Befehle zu erteilen. Um Joules und Tess herum brachen Wurzeln aus der Tiefe des Bodens hervor. Joules zielt mit einem weiteren Speer. Eine Efeuranke Wand sich um seine Hüfte und Arme und riss ihn zu Boden.
Die Äste der verbliebenen Eiche legten sich um seinen Körper. Das Holz ächzte, während sie sich zusammenzogen. Er strampelte, versuchte dich zu befreien, aber er war gefesselt.
Gabriel stieß einen kampfschrei aus und versuchte, im Sturzflug anzugreifen, aber Evies Wirbelsturm drängte ihn zurück. Als die Ranken sich wie eine Schlange um Tess Wänden, kreischte sie panisch und schwang ihren Stab wie ein Lasso über den Kopf. Joules und Gabriel schauten ihr mit angehaltenem Atem zu.
Nichts geschah. Und das sollte eine mächtige Arkana sein? Als die Welt mit ihrem kleinen Stab ein zweites Mal unkontrolliert herumfuchtelte, unterdrückte ich ein Gähnen. Gelangweilt schickte Evie ihr ihre Ranken.
Sie schlug mit dem Stock um sich, aber es kamen immer mehr. Wimmernd kauerte sie sich auf den Boden, Tränen strömten ihr über das Gesicht.
Joules wehrte sich verzweifelt gegen seine Fesseln. "Lass mich los, du Miststück!"
Evie rannte zu Joules. Die Zweige wichen ihr zur Seite. Außer sich vor Wut stürzte sie sich auf ihn und setzte sich auf den Ast, der seine Brust umspannte. Dabei vermied sie es, seine unter Strom gesetzte Haut zu berühren. Joules bombadierte seine Fesseln mit Steinschlägen.
"Holz", sagte Evie. "Ein schlechter Leiter." Während er weiter versuchte, sich zu befreien, entblößte Evie ihre gifttropfenden Krallen. Sie würde ihm den Rest geben. "Du gehörst mir."
Tess weinte: "Tu ihm nichts! B...bitte, nein!"
Gabriel schrie auf vor Wut und versuchte, an ihrem Dornentornado vorbeizukommen. Er wollte seinem Freund zur Hilfe kommen, aber er war zu schwer verletzt, zu langsam.
"Póg Mo thóin", krächzte Joules. "Leck mich am Arsch, Herrscherin."
"Tja, Turm, du hättest mein Angebot annehmen sollen." Ihre Stimme klang tiefer als sonst, bösartiger. "Gift ist so eine grausame Art zu sterben."
Obwohl Joules panisch wirkte, klang deine Stimme tapfer. "Tu es. Was ich will, ist ohnehin schon auf der anderen Seite."
Evie beugte sich über ihn und genoss im Spiegel seiner weit aufgerissen Augen den Anblick ihrer leuchtenden Hieroglyphen. "Komm, berühre mich. Aber du wirst einen..." Die Worte bleiben ihr im Hals stecken, denn aus dem Augenwinkel sah sie einen anderen Jungen.... Jackson.
Evie beobachtete ihn noch, und etwas veränderte sich in ihr.
Evie sah Joules an.
Er war nicht mehr die Furcht einflößende Turmkarte. Er war nur ein Teenager, mit Angstschweiß auf der Stirn. Sie schüttelte heftig den Kopf und zügelte ihren Zorn. Ein Blick zu Jack.
Zu Joules sagte sie: "Wie gesagt, ich will dich nicht töten. Ich trage dieses Zeichen nur, weil ich mich verteidigen musste. Ich habe alles versucht, um den Ermiten zu verschonen."
"Bringen wir's verdammt noch mal hinter uns!"
Joules war voller Zorn, ganz offensichtlich wollte er sterben. Sie überlegte. "...Wenn ich euch laufen lasse, schwört ihr dann, uns nicht mehr zu jagen?"
Tess weinte. "Schwör es, Joules!"
Und Gabriel rief: "Mach schon, Turm!"
Joules blinzelte. "Du willst uns verschonen?"
"Dieses Spiel ist neu. In diesem Spiel spielt die Herrscherin nicht mit. Ich werde euch laufen lassen."
Selena, Matthew und Finn stellten sich neben Evie. Eine geschlossene Front.
"Wir spielen nicht." Sie schaute zu Selena. "Richtig?"
Sie seufzte. "So sieht's wohl aus. Wir werden einen Weg finden, den Tod zu erledigen, und dann beenden wir das Spiel."
Joules reckte sein Kinn. "In diesem Fall schwöre ich, euch nicht zu jagen. Aber sobald ihr uns angreift, ist der Schwur hinfällig."
"Abgemacht!" Ihre Dornen fielen auf die Straße. Ihre Klauen zogen sich zurück. Die Hieroglyphen verblassten. Mit bloßen Gedanken befreite sie Tess und wickelte den Turm aus. Sie streckte ihm die Hand entgegen, um ihm aufzuhelfen.
Joules starrte sie an. "Verdammt", murmelte er und griff danach.
Nachdem der Kampf nun abgewendet war, landete auch Gabriel auf den Boden und verbeugte sich ehrfürchtig vor Selena. Hatte der Erzengel gefallen an der Schützin gefunden?
"Musst du nicht dein Gefieder putzen gehen?", fauchte sie.
Mitleidig sagte Matthew zu Tess: "Die Welt wurde nicht an einem Tag erschaffen." Dann wandte er sich an Joules. So bestimmt hatte ihn noch niemand gehört. "Du musst dieses Tal verlassen, Turm. Noch bevor die Sonne untergeht."
Joules Blick streifte jeden einzelnen von uns. "Kein Problem."

(Das war die Szene)

Wow!